Dienstag, 29. November 2016

EIn Winterset für Süßmäuse

Neulich waren wir im Kaufhaus in der Wollabteilung, ich wollte nur mal wieder ein bissel Wolle streicheln. Das Ergebnis war, dass sich die Süßmaus unsterblich verliebt hat in einen pink-orange-lastigen Sockenwolle-Mix.


Also haben wir ein paar Knäuelchen mitgenommen und ich habe ein Winterset daraus getrickt. Mütze *Langfield* (sogar doppelt, denn die erste war vieeeeel zu groß, die Wolle dehnt sich mehr, als vermutet),



Schal *Knit your Love*




und Handstulpen (hier über gekaufte ultra-dünn Handschuhe gezogen) nach dem Sockenmuster *Taffy Ripple Socks*.


Leider gibt es keine Fotos am Modell - zuerst war die Mütze in der Schule vergessen, dann der eine Handschuh. Danach ist die Mütze wieder aufgetaucht, aber der zweite Handschuh verschwunden. Naja, man kann eben nicht alles haben, ich bin ja mittlerweile Kummer gewohnt, grins.


Immerhin, der vorhandene Rest wird gern getragen, das ist ja auch keine Selbstverständlichkeit.

Montag, 28. November 2016

Kuschelkissen

Ein cooles Upcycling-Projekt wäre das geworden, wenn ich nicht mal wieder die "vorher" Fotos vergessen hätte. *Grmpf*

Der Nachbarssohn hier im Haus ist mittlerweile 11 Jahre alt, noch nicht wirklich pubertär, aber auch nicht mehr sooo weit davon entfernt. Wie ich aber von meinen eigenen Mädels weiß, hält keine Coolness der Welt einen davon ab, zum Schlafen irgendwas zum kuscheln zu brauchen. Bei ihm sind es zwei Kissen, die er seit seiner Geburt im Gitterbettchen hatte.


Die waren mittlerweile sehr platt gedrückt und ihr Bezug (blau-weiß kariert - ich habe leider die Fotos vergessen, grins) war an vielen Ecken und Enden durchlöchert oder mindestens dünn geliebt.

Also habe ich die Kissen vorsichtig aufgeschlitzt, ein bissel aufgepolstert und wieder zugenäht - ich kam mir vor wie ein Plastischer Chirurg... Die neuen Bezüge sind aus einem abgelegten Sommerkleid der Nachbarin entstanden, nur die blaue Rückseite ist aus meinem Fundus - so viel Stoff gab das kurze Kleidchen in Größe 36, das auch noch ein Loch an einer strategisch doofen Stelle hatte, dann doch nicht her. 


Na dann - süße Träume, Jan!

Donnerstag, 24. November 2016

Das feuerrote Donnerwetter

Als ich dieses Paar Socken begonnen habe, war es noch warm, genau genommen SEHR warm, nämlich Mitte August.


Und noch nie habe ich drei Monate gebraucht, um ein Paar Socken fertig zu bekommen, schon gar nicht, wenn ich eigentlich sowohl die Wolle als auch das Muster richtig gut finde.


Die Wolle ist ein "Feuerhund", mal wieder von *Coonies Wolle*, das Muster heißt Donnerwetter und stammt von Nadja Brandt - daher auch der besonders einfallsreiche Post-Titel, haha.


Tja, und jetzt habe ich noch so viele Bilder zum Zeigen und eigentlich gar nichts mehr zum sagen übrig. Socken werden hier so oft fertig, dass mit dazu langsam nichts mehr erhellendes einfällt.


Außer, dass ich mich sehr freue, vor nunmehr zwei Jahren unbedingt mal wieder selbstgestrickte Socken gehabt haben zu wollen, wie zuletzt mit 19. Aus den Socken wurden Cardigans (noch kein einziger ist fertig, seufz...) und Tücher und ich freue mich sehr, dieses "alte" Hobby wieder ausgegraben zu haben.



Ganz oft sitze ich beim Stricken im Geiste bei meiner Grundschul- und Jugendfreundin Isabella auf der Couch, bin wieder 13 oder 14, stricke mit gruseliger Flauschwolle vor mich hin und ärgere mich, dass ich von Mal zu Mal mehr Maschen auf der Nadel habe. Nebenbei trinken wir Tee und tratschen über Jungs - typisch 80er Jahre. Und zumindest das Tratschen immer noch typisch für die 14 jährigen Mädels heute, wie ich oft genug aus dem Zimmer meiner Großen hören kann...


So, genug damit - ab mit den Socken und meinen Erinnerungen zu *RUMS*.

Mittwoch, 23. November 2016

Plätzchen 2016 {1}

Die Adventszeit ist in diesem Jahr, wo der Heilige Abend ja auf einen Samstag fällt, maximal lang und fängt auch maximal früh an. Deshalb bin ich - sind wir, denn meine kleine Süßmaus ist genauso weihnachtlich engagiert wie ich - in diesem Jahr auch recht früh dabei.

Zuerst möchte ich Euch gerne unseren diesjährigen Adventskranz zeigen:


Anders als die vorigen Jahre sieht er aus, oder? Bisher war er immer orange-rot-braun mit viel "Natur", so wollte ich ihn dieses Jahr auch wieder schmücken, hatte sogar schon die orangen Kerzen besorgt. Dann war ich aber mit dem Töchterlein in so einem "Krutschelladen" und auf einmal hatte sie eine Menge Ideen für den Kranz und ehe ich mich besonnen hatte, hatte ich schon zugestimmt, dass sie in diesem Jahr schmücken darf und wir standen mit neuen Accessoires an der Kasse.

Also, dieses Jahr schön winterlich - gefällt mir auch gut, selbst wenn es nicht mein übliches Farbschema ist.

Als nächstes die Plätzchen... Meine Mama war früher eine begnadete Köchin und auch Bäckerin, ihr Streußelkuchen mit Äpfeln und Rosinen waren weltberühmt - naja, fast - und ihre Rouladen die besten, die ich jemals gegessen habe.

Auch ihre Plätzchenrezepte sind lecker und vorallem für mich mit dem Geschmack von Kindheit verbunden. Es stimmt schon was alle sagen, "früher" wird einem immer wichtiger, je weiter man sich davon entfernt. Mittlerweile kocht und backt meine Mama nicht mehr, sie ist krank und ich trauere einem weiteren Stück "das muss so sein" hinterher.
Immerhin, einige ihrer Rezepte gibt es noch, mein Vater hat sie mir zukommen lassen. Deshalb habe ich in diesem Jahr auch untypisch angefangen. Nicht mit den Ausstecherle und den Spitzbuben, sondern mit Mamas

Spritzgebäck

500g Mehl
250g Butter
160g Zucker
1/2 TL Backpulver
1 Prise Salz
2 Eier

1 Eigelb zum Bestreichen
2 EL Milch zum Bestreichen
dunkle Kuvertüre zum Dekorieren

Alle Zutaten für den Teig in eine Rührschüssel geben und einen glatten Mürbteig bereiten. Teig in Folie gewickelt eine Stunde kalt stellen. Den gekühlten Teig durch den Fleischwolf mit Gebäckaufsatz drücken. Teig"würste" abreißen und zu Streifen, Kränzen oder Buchstaben formen und auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen. Eigelb und Milch verquirlen und die Plätzchen damit bestreichen, danach im vorgeheizten Backofen hell backen.
Backzeit: 10 - 12 Minuten, Temperatur: 190°C (Ober-/Unterhitze)
Plätzchenenden in Kuvertüre tauchen, trocknen lassen.



Und da meine Eltern ganz in der Nähe von Frankfurt/Main wohnen, darf natürlich auch eine persönliche Variante der lokalen Spezialität dort nicht fehlen:

Bethmännchen

75g ganze Mandeln
250g Marzipanrohmasse
30g Puderzucker
60g Mehl
1 Ei
1 TL Sahne

Mandeln mit wenig Wasser aufkochen, drei Minuten köcheln lassen. Kalt abschrecken, aus der Haut drücken und längs halbieren. Marzipanrohmasse würfeln, Puderzucker und Mehl sieben. Das Ei trennen, Eiweiß, Puderzucker, Mehl und Marzipan mit den Knethaken zu einer glatten Masse verrühren. Kleine Kugeln formen, auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech setzen. Eigelb und Sahne verquirlen, Kugeln bestreichen, drei Mandelhälften andrücken.
Im vorgeheizten Backofen (140 Grad Umluft) 18-20 Minuten backen. Auskühlen lassen, mit Puderzucker bestäuben.


Mir sind sie viel zu süß, aber meine Mädels putzen sie weg wie nichts. Da muss ich bestimmt noch ein- oder zweimal nachbacken. 

Donnerstag, 10. November 2016

RUMS mit Wolldascherl

Irgendwie häufen sich beim stricken meine angefangenen Projekte, andauernd finde ich noch eine Anleitung, die ich unbedingt GLEICH ausprobieren muss oder bekomme Wolle, die ich GLEICH anstricken muss oder es kommen eben noch Weihnachtsgeschenke hinzu, die parallel zum "üblichen Kram" entstehen.


Jedenfalls hat es sich abgezeichnet, dass die beiden Wolltäschchen, die ich bisher mein Eigen nenne nicht mehr ausreichen. Das eine ist eh voll mit Rundstricknadeln, das andere mit dem jeweils aktuellen Sockenprojekt und wenn dann noch was dazu kommt... Hat man den Salat.

Also habe ich nur für mich, genau in meinen Farben mit einem Stück Spitze von einem Shirt, das mein Mann nie leiden konnte, ein Wolltäschchen genäht. Das darf dann jetzt erstmal bei RUMS teilnehmen.


Und weil bald Weihnachten wird und andere liebe Menschen auch Täschchen brauchen, in denen sie ihre 100g-Projekte verstauen können, habe ich noch eins genäht.


Aus einem alten, wohlgehüteten IKEA-Stoffrest und der Grinsekatze von *hier*, diesmal aber in ganz anderen Farben. Gefällt mir super.


Und das mit der eingenähten Zackenlitze an der Klappe hat auch erstaunlich gut geklappt. dafür, dass es der erste Versuch war.
Also alles shiny an der Nähfront gerade.

Mittwoch, 2. November 2016

Frankensteins Hund

Wir sind ja alle noch schön an Halloween gewöhnt, der Grusel ist ja fast noch allgegenwärtig, die Süßmaus ist sogar noch Mitte November zu einer Grusel-Geburtstagsparty eingeladen und Flauschi feiert nach den Herbstferien ein Halloween-Fest in der Schule.

Also geht auch nochmal was ganz wirklich gruseliges, oder? Mein Bruder hat nämlich einen Kuschelhund, beide - der Bruder und der Hund - sind 33 Jahre alt und anders als bei vielen anderen Menschen spielt das erste Kuscheltier immer noch eine größere Rolle in seinem Leben.

Jedenfalls hatte das betagte Hundchen vor einer Weile bei einer kleinen Kappelei zwischen Bruder, seiner Freundin und dem Hund einen Unfall und der Kopf riss ab. Die Freundin hat ihn provisorisch wieder angenäht, aber es blieb irgendwie wulstig. Und als dann auch noch verschiedene andere Nähte aufplatzten, trat der Bruder an mich heran, ob ich nicht mal "was machen" könnte.


Ich hab' also mal angefangen, das farblich unpassende, viel zu dicke und sichtbar vernähte Garn aufzutrennen und wie erwartet, hatte ich hinterher ein ziemlich kopfloses Wesen vor mir.


Die Füllung war auch schon ziemlich bröselig und stank, so dass ich vor dem Zusammennähen den Schaumstoff durch Füllwatte ersetzt habe.


Das Zusammennähen war teilweise der reinste Eiertanz, der morsche Stoff riss mir unter der Nadel aus und ich habe an einigen Stellen tricksen müssen, damit der Hund wieder "einteilig" wurde.


Immerhin, das Werk ist gelungen, der Kopf ist wieder auf dem Hals und auch wenn der Hund jetzt laut Bruder eine veränderte Persönlichkeit ausstrahlt - halslos, dick gestopft und so ekelhaft frisch gewaschen riechend - denke ich trotzdem, dass das Projekt ein Erfolg war, zaubern kann ich eben auch nicht und auch bei Menschen hinterlassen die Jahre ja bekanntlich ihre Spuren.


Dienstag, 1. November 2016

Vampirin zu Halloween

Man kann von Halloween denken, was man will: "Noch so ein kommerzialisiertes Fest, dessen wirklichen Ursprung kaum jemand kennt und von dem man nur einen Bruchteil dessen feiert, um was es geht."


Mit einem knapp siebenjährigen Mädchen, das man bewusst "ganz normal" und nicht außerhalb des Mainstreams (ohne Süßkram, nachhaltig, medienlos, bio und vegan - um nur ein paar Stichpunkte in den Ring zu werfen) erziehen möchte, kommt man um diese Gelegenheit nicht drumherum.


Verkleidungsfeste sind super, wenn man dann noch Spaß haben, um die Häuser ziehen und Süßkram bekommen kann, kommt der Tag gleich nach Geburtstag und Weihnachten in der Rangliste der tollen Tage.

Und eine Mischung aus gruselig und chic, das will doch jedes Grundschulmädchen sein - was allein schon der ungebrochene Boom der "MonsterHigh School" (siehe auch meinen kürzlich veröffentlichen *Post* über Nachthemden) beweist. Das große Vorbild der Süßmaus ist nun also Draculaura, und meine Aufgabe war ein entsprechendes Kostüm zu "erfinden".


Das dunkelrote Samtkleid hatte ich vor ungefähr neun Jahren für die große Tochter genäht, nach einem burda-Schnitt - damals war mir das Thema "Belege" noch völlig rätselhaft, so dass ich einfach den Halsausschnitt umgenäht habe - nicht sehr professionell, aber der hochflorige Samt vertuscht so einiges.



Da die Süßmaus so langsam an Armen und Beinen aus dem Kleid herauswächst, habe ich gleich mal mit einer dramatischen Spitzenborte verlängert, das macht was her und erfüllt den Zweck, dass das Kleid noch eine Saison länger tragbar ist.


Der Umhang ist nach der Anleitung *Duchess-Umhang von Natron und Soda* entstanden, ich habe ihn in Kindergröße umgerechnet und gebetet, dass alles gut geht, denn vom Wollstoff-Coupon im Reste-Angebot gab es gerade mal einen Meter bei einer Breite von 1,56m. Eine Gewandschließe habe ich auch noch dazugekauft, so dass das Cape ziemlich stilecht aussieht.

Leider wusste die Jungvampirin ein rotes Satinfutter nicht zu schätzen und auch die Zipfelkaputze wurde nur sehr widerwillig für zwei schnelle Fotos übergezogen. Naja - kommt noch, in 15 Jahren in Leipzig zum Beispiel...


Auf spitze Eckzähne musste die Süßmaus komplett verzichten, wir hatten welche gekauft, die man eigentlich mit alkoholverdünntem Kleber auf die eigenen Eckzähne hätte kleben können, das war mir dann aber doch zu arg. Und die Variante, die Eckzähne mit Kaugummi festzukleben, hat leider nur Sekundenbruchteile gehalten. Trotzdem war der Spaß groß und der Rest der Schminke einigermaßen beeindruckend. 

Jetzt gibt es jedenfalls für die nächsten Wochen genug Süßkram, so dass ich vorerst nicht fürchten muss, im Schlaf ausgesaugt zu werden.