Mittwoch, 2. November 2016

Frankensteins Hund

Wir sind ja alle noch schön an Halloween gewöhnt, der Grusel ist ja fast noch allgegenwärtig, die Süßmaus ist sogar noch Mitte November zu einer Grusel-Geburtstagsparty eingeladen und Flauschi feiert nach den Herbstferien ein Halloween-Fest in der Schule.

Also geht auch nochmal was ganz wirklich gruseliges, oder? Mein Bruder hat nämlich einen Kuschelhund, beide - der Bruder und der Hund - sind 33 Jahre alt und anders als bei vielen anderen Menschen spielt das erste Kuscheltier immer noch eine größere Rolle in seinem Leben.

Jedenfalls hatte das betagte Hundchen vor einer Weile bei einer kleinen Kappelei zwischen Bruder, seiner Freundin und dem Hund einen Unfall und der Kopf riss ab. Die Freundin hat ihn provisorisch wieder angenäht, aber es blieb irgendwie wulstig. Und als dann auch noch verschiedene andere Nähte aufplatzten, trat der Bruder an mich heran, ob ich nicht mal "was machen" könnte.


Ich hab' also mal angefangen, das farblich unpassende, viel zu dicke und sichtbar vernähte Garn aufzutrennen und wie erwartet, hatte ich hinterher ein ziemlich kopfloses Wesen vor mir.


Die Füllung war auch schon ziemlich bröselig und stank, so dass ich vor dem Zusammennähen den Schaumstoff durch Füllwatte ersetzt habe.


Das Zusammennähen war teilweise der reinste Eiertanz, der morsche Stoff riss mir unter der Nadel aus und ich habe an einigen Stellen tricksen müssen, damit der Hund wieder "einteilig" wurde.


Immerhin, das Werk ist gelungen, der Kopf ist wieder auf dem Hals und auch wenn der Hund jetzt laut Bruder eine veränderte Persönlichkeit ausstrahlt - halslos, dick gestopft und so ekelhaft frisch gewaschen riechend - denke ich trotzdem, dass das Projekt ein Erfolg war, zaubern kann ich eben auch nicht und auch bei Menschen hinterlassen die Jahre ja bekanntlich ihre Spuren.


1 Kommentar:

Vielen Dank für jeden lieben Kommentar - ich freu' mich!